Aber hallo! Es geht rund und bunt zu bei Molières „Eingebildetem Kranken“ im Burgtheater

Dass es keine 08/15-Aufführung werden würde, war klar, aber dass es dann wirklich SO anders ist, war dann doch eine Überraschung (für mich). Herbert Fritsch inszenierte Molières Komödie „Der eingebildete Kranke“, mit neuer Übersetzung und Ergänzungen, als knallbuntes, völlig überdrehtes, keinen Moment langweiliges Spektakel. Der Regisseur entwarf auch das Bühnenbild, wobei die Kunst darin besteht, dass es praktisch kein Bühnenbild gibt, sondern nur 3 Cembali und bunt eingefärbte Seitenwände mit Röntgenbildern. Auch Requisiten gibt es nicht, die werden „dargestellt“.

Der eingebildete Kranke

Joachim Meyerhoff als eingebildeter Kranke Argan ist wie immer toll, wird allerdings fast an die Wand gespielt von einem hüpfenden, tanzenden, sich drehenden Markus Meyer als Dienstmädchen Toinette. Dass diese Regie den Schauspielern auch körperlich alles abverlangt, zeigt ein großartiges Ensemble (v.a. Marie-Luise Stockinger, Laurence Rupp und Simon Jensen).

Der eingebildete Kranke

Zuckerlfarbene Kostüme (Victoria Behr) ergänzen das stimmige Gesamtbild – wirklich großes Theater mit völlig anderem Ansatz!

Der eingebildete Kranke

Herbert Fritsch, der ehemalige Radikalschauspieler der Berliner Volksbühne, der vor einigen Jahren als Regisseur wieder auftauchte, hat diese grellen, bis ans Bizarre reichenden Interpretationen zu seinem Markenzeichen gemacht. Eigentlich war es an der Zeit, dass auch am Burgtheater etwas davon zu sehen ist.

Der eingebildete Kranke

Empfehlung: 4*

http://www.burgtheater.at/Content.Node2/home/spielplan/event_detailansicht.at.php?eventid=965328667

https://de.wikipedia.org/wiki/Moli%C3%A8re

https://de.wikipedia.org/wiki/Herbert_Fritsch

„Ensemble 21“ stellt sich mit der Produktion „Der Sturz der Möwe“ vor

Mutig, mutig: Eine neue Theatergruppe, das Ensemble 21, feiert mit dem Stück „Der Sturz der Möwe“ von Margarita Kinstner seinen Einstand in Wien.

Rita Hatzmann und Erich Knoth

Rita Hatzmann und Erich Knoth

Mutig deswegen, weil es heutzutage, mit immer geringer werdenden Fördermitteln, für eine neue Theatergruppe nicht einfach ist, zu produzieren und zu interessieren. Dass sich der Mut ausgezahlt hat und das Debüt voll aufgegangen ist, zeigte sich an diesem Wochenende bei den drei Vorstellungen im Sonnwendviertel.

Großer Applaus für Rita Hatzmann und Erich Knoth

Großer Applaus für Rita Hatzmann und Erich Knoth

Das Stück, in vager Anlehnung an Tschechow, zeigt den Ehealltag von Mascha (Rita Hatzmann) und Simon (Erich Knoth), der vor allem von Mascha als immer unerträglicher empfunden wird. Traut sie sich auszubrechen oder findet sie sich mit der freudlosen Situation ab? Drei Variationen einer Ausgangssituation werden dargestellt, das intensive Spiel zieht die Zuschauer in den Bann – wie wird die Sache ausgehen? Ein durch und durch gelungener Theaterabend, der zeigt, dass Qualität keine Frage von großen Bühnen und üppigen Förderungen ist …

Diskussiopnsrunde mit Autorin Margarita Kinstner

Nach der Vorstellung Diskussionsrunde mit Autorin Margarita Kinstner (l.)

Es war nicht nur eine Premiere für das Ensemble 21, sondern auch für die Kulturaktivitäten im neu gebauten Sonnwendviertel hinter dem Hauptbahnhof. Die Wohnungen hier sind schon bezogen, daneben wird noch fest weiter gebaut, alles ist neu. Was fehlt, sind allerdings urbanes Leben und damit verbunden weitere Initiativen im Kulturbereich. Die Initialzündung ist jetzt getan, ich bin sicher, dass man vom Ensemble 21 ebenso wie von weiteren Aktionen im neuen Stadtteil hören wird.

http://www.ensemble21.at/

Maja Haderlap: „Engel des Vergessens“ im Akademietheater

Vorausschicken muss ich, dass ich das gleichnamige Buch der Ingeborg-Bachmann-Preisträgerin (2011) nicht gelesen habe und daher keinen Vergleich zwischen Buch und Stück anstellen kann.

In ausdrucksstarken Bildern wird ein Kapitel der Kärntner Slowenen und damit ein Kapitel österreichischer Geschichte erzählt. Am Beispiel der Familie der Autorin, deren Männer zu den Partisanen gingen und deren Frauen und auch Kinder ins KZ verschleppt wurden, wird nicht nur der Schrecken des Krieges spürbar, sondern und vor allem die langen Nachwirkungen, die bis zur nächsten Generation das Leben durchdringen.

Akademietheater

Ein erster Ich stellt das junge Mädchen dar, das viele Fragen hat, die teilweise von der Großmutter (Elisabeth Orth) und dem Vater (Gregor Bloéb) beantwortet werden. Das zweite Ich erzählt und reflektiert über die Geschehnisse aus einer reiferen Sicht, stellt sich neben die Handlung und treibt durch diesen Kunstgriff die „Handlung“ auch etwas voran.

Akademietheater

Es ist keine leichte Kost, die von einem großartigen Ensemble geboten wird – und eine Nachhilfestunde in Geschichte, die sicherlich nicht schadet. Für mich war es allerdings kein Theaterstück, sondern mehr eine gespielte Erzählung, zurückzuführen wahrscheinlich auf die Übertragung von einem Roman auf die Bühne. Leserinnen des Buches waren der Meinung, dass im Theater leider viel von der schönen Sprache, den Zwischentönen und den feinen Stimmungen verloren gegangen ist.

Akademietheater

Fazit für mich: Um das wirklich beurteilen zu können, werde ich mir das Buch besorgen.

Empfehlung: 3*

https://de.wikipedia.org/wiki/Maja_Haderlap

http://www.burgtheater.at/Content.Node2/home/spielplan/event_detailansicht.at.php?eventid=964739818

Klotzen, nicht kleckern: „Antigone“ im Burgtheater

Ein Freund hat mir geraten, eine Sonnenbrille mitzunehmen, die Platzanweiserin noch kurz vor Beginn geraunt: „Achtung, es wird sehr laut.“ Was kann man nach diesen Warnungen wohl erwarten?

Die Bühne wird weit in den erleuchteten Zuschauerraum geführt

Die Bühne wird weit in den erleuchteten Zuschauerraum geführt

Es wurde tatsächlich ein zeitweise zu grell erleuchteter und sehr lauter Theaterabend! Sophokles‘ „Antigone“ wird im Burgtheater mit viel Pathos und Technik ins heutige Theater geholt. Die junge Regisseurin Jette Steckel hat sich ein monströses Bühnenbild (von Florian Lösche) hinstellen lassen, das in erster Linie aus Leuchten besteht. Viel Rauch, auch im ganzen Zuschauerraum, zwei Chöre, die sich unter das Publikum mischen, und ein Steg weit ins Parkett hinein – irgendwie ist man bei dieser Aufführung mehr im Geschehen als sonst. Und irgendwie packt es einen schon, das Drama, das sich sich im antiken Theben abspielt und in kräftige Bilder umgesetzt wird.

Antigone von Sophokles  Antigone von Sophokles

Über die Geschichte will ich hier nicht viel schreiben, es ist überall nachzulesen, wie sich Antigone gegen ihren Onkel Kreon auflehnt und das mit dem Tod bezahlen muss.

Wirklich beeindruckend ist Joachim Meyerhoff als Kreon – aber wann ist er das eigentlich nicht? Auch Aenne Schwarz als Antigone und Philipp Hauß als der einzige, der etwas Komödie in das Stück bringen darf, sind herausragend. Und die anderen wie Martin Schwab, Mavie Hörbiger, Mirco Kreibich und Oliver Masucci machen ebenfalls alles richtig. Der zweite Chor, der von den Logen aus singt, muss nicht unbedingt sein, zumal der Text kaum verständlich ist.

20150601_212421  Antigone von Sophokles

Fazit: In den knapp 2 Stunden gibt es genug zu schauen und zu hören, Aufmerksamkeit ist bei dem Versmaß sowieso zu empfehlen. Vielleicht ist es von allem ein wenig zu viel, aber das soll uns wahrscheinlich die griechische Tragödie im Heute schmackhaft machen. Und so, wie der Applaus war, werden die Vorstellungen gut besucht sein – also rechtezeitig um Karten umschauen!

Empfehlung: 3*

http://www.burgtheater.at/Content.Node2/home/spielplan/event_detailansicht.at.php?eventid=964250963

http://de.wikipedia.org/wiki/Antigone_%28Sophokles%29

http://de.wikipedia.org/wiki/Antigone

Handkes „Die Stunde da wir nichts voneinander wussten“ bei den Wiener Festwochen

Eine höchst interessante Aufführung: Das Hamburger Thalia Theater gastierte mit Peter Handkes Stück „Die Stunde, da wir nichts voneinander wussten“ bei den Wiener Festwochen. Das Besondere hier ist, dass es von Handke genaue Regieanweisungen gibt, aber kein Wort gesprochen wird. Die Uraufführung 1992 (auch im Theater an der Wien im Rahmen der Festwochen, Regie Claus Peymann) habe ich damals anscheinend nicht gesehen, denn ich erinnere mich an gar nichts.

Peter Handke, Die Stunde ...  Peter Handke, Die Stunde ...

Deshalb kann ich auch nicht beurteilen, wie weit das estnische Regieduo Tiit Ojasoo und Ene-Liis Semper die Anweisungen geändert hat – einige Szenen dürften jedoch mit Handkes Zustimmung neu dazugekommen sein.

Der Zuschauer beobachtet zweieinhalb Stunden lang die 20 Schauspieler und Schauspielerinnen sowie eine Gruppe Asiaten, die über einen imaginären Platz gehen, laufen, kriechen, fahren…. Es tut sich permanent etwas, Langeweile kam zumindest bei mir nicht auf. Die Darsteller leisten Großartiges, ziehen sich im Eilzugstempo um und stellen mindestens 100 verschiedene Figuren dar.

Peter Handke, Die Stunde ...  Peter Handke, Die Stunde ...

Eindrucksvolle Bilder wechseln mit leider kitschigen plakativen Szenen. So hat mir z.B. die Verdrängung unserer westlichen Arbeitswelt durch chinesische Arbeiter und das „Altencasting“außerordentlich gut gefallen, hingegen das hell erleuchtete Tor, durch das die ganze Truppe nackt ungefähr 10 Mal hin und her schreitet, überhaupt nicht.

Peter Handke, Die Stunde ...

Die Assoziationen sind vielfältig und jeder muss hier seine eigenen Bilder im Kopf entstehen lassen.

Aus einem Interview, das Peter Handke im Jahr 1992 Sigrid Löffler für die Zeitschrift profil gegeben hatte: Was das Stück ausgelöst hat, war ein Nachmittag vor vielen Jahren. Ich habe damals auf einem kleinen Platz in Muggia bei Triest den Tag verbracht. Ich bin dort den ganzen Tag auf einer Café-Terrasse gesessen und habe gesehen, wie sich das Leben abspielt. Ich bin wirklich ins Schauen gekommen, vielleicht auch mit Hilfe von Wein. Alles wurde zeichenhaft, ohne symbolisch zu werden. Die kleinsten Vorgänge fingen an, Zeichen zu werden, als ob sie die Welt bedeuteten – ich weiß nicht, welche Welt, die Welt eben. Nach drei, vier Stunden fuhr ein Leichenwagen vor ein Haus, Männer gingen hinein und kamen dann mit einem Sarg heraus, Zuschauer versammelten sich und lösten sich wieder auf, der Leichenwagen fuhr weg. Danach ging der Betrieb wieder weiter – von Touristen, von Einheimischen, von Handwerkern. Die nachher kamen wußten nicht, was vorher war. Aber für mich, der das gesehen hatte, war durch die Aktion mit dem Leichenwagen doch alles, was nachher kam, leicht verändert. Die Passanten wußten alle nichts voneinander – daher der Titel. Aber wir, die wir zuschauen, wir sehen die Passanten wie Skulpturen, die einander erst zu Skulpturen machen. Was nachher kommt, gibt dem, was vorher war, erst den Umriß; und das, was vorher war, gibt dem, was nachher kommt, die Skulptur.

Empfehlung (für Hamburg, wieder ab 3. Juni 2015): 3*

http://handkeonline.onb.ac.at/node/608

http://www.thalia-theater.de/de/spielplan/

Labiches „Die Affäre Rue de Lourcine“ im Burgtheater – a waste of time

Es ist schon lange her, dass ich mich im Theater so gelangweilt habe wie in Eugène Labiches Albtraumschwank „Die Affäre Rue de Lourcine“ im Burgtheater. In 1 ½ Stunden ist es zwar vorbei, doch auch die sind zu lange.

Die Affäre Rue de Lourcine  Die Affäre Rue de Lourcine

Das Stück wäre in gut 45 Minuten zu spielen, mit dem nötigen Tempo und dem Schwung, die dem französischen Vaudeville-Theater eigen waren. Aber so!

Die beiden Hauptdarsteller Nicholas Ofczarek und Michael Maertens müssen sich in Zeitlupe bewegen, ewig lange Pausen zwischen den Gesprächen entstehen lassen und die ganze Zeit restalkoholisierte Deppen darstellen (was die Rollen ja auch verlangen, aber bitte nicht so mühsam und nervig). Dass es immer einige Zuschauer gibt, die anscheinend jedes Stolpern lustig finden, verwundert dann doch etwas – denn lustig habe ich hier tatsächlich nichts gefunden! Schade, denn vor lauter Fadesse vergisst man hinter die Kulissen zu schauen, wo doch einiges an Kritik und Ironie verborgen wäre.

v.l.n.r.: Markus Meyer, Michael Maertens, Maria Happel, Nicholas Ofczarek, Peter Matic

v.l.n.r.: Markus Meyer, Michael Maertens, Maria Happel, Nicholas Ofczarek, Peter Matic

Michael Maertens, Maria Happel, Nicholas Ofczarek, Peter Matic

Michael Maertens, Maria Happel, Nicholas Ofczarek, Peter Matic

Und gerade kam mir eine ausführliche Kritik unter, der ich mich voll anschließen kann: http://www.der-neue-merker.eu/wien-burgtheater-die-affaere-rue-de-lourcine

Empfehlung: 1*

http://www.burgtheater.at/Content.Node2/home/spielplan/event_detailansicht.at.php?eventid=963965912

Eine schrecklich nette Familie: Tolstois „Die Macht der Finsternis“

Ich gebe es zu: Von Leo Tolstois Theaterstück „Die Macht der Finsternis“ – aktuell im Akademietheater in Wien – habe ich vorher noch nie etwas gehört. Gierige Bauern und ihre liederlichen Knechte, mordende Bäuerinnen, verrückte Mädchen: Das ist das Personal in diesem Stück, das tief in die menschlichen Abgründe blicken lässt. Umso höher baut sich das Bühnenbild aus grauen Säcken auf, wirklich imposant entstehen schöne monochrome Bilder, die am Ende mit einer folkloristischen Hochzeit gefärbt werden.

Fabian Krüger, Johannes Krisch

Fabian Krüger, Johannes Krisch

Überraschend waren durchaus komische Momente (Kirsten Dene!), doch im zweiten Teil wird es leider etwas langatmig.

Die Macht der Finsternis  Die Macht der Finsternis

Die Macht der Finsternis

Empfehlung: 2*

http://www.burgtheater.at/Content.Node2/home/spielplan/event_detailansicht.at.php?eventid=963999365

http://de.wikipedia.org/wiki/Lew_Nikolajewitsch_Tolstoi#Werke_.28Auswahl.29

„Die Schutzbefohlenen“ im Burgtheater: Elfriede Jelineks Nichttheaterstück

Eindeutig handelt es sich hier um kein Theaterstück, schon gar keines im klassischen Sinn, sondern um einen Text von Elfriede Jelinek, der mit atemberaubenden Mitteln auf die Bühne des Burgtheaters gebracht wurde. Sie schrieb dieses Werk anlässlich des Kirchenasyl(streits) in der Wiener Votivkirche, als 60 Asylsuchende die Kirche besetzten.

©Reinhard Werner Burgtheater

© Reinhard Werner Burgtheater

Regisseur Michael Thalheimer hat diesen Text nun auf 90 Minuten gekürzt und das ist gut so.

Ein ungemein exakter und deutlicher Chor, bestehend aus 7 Schauspielerinnen und 9 Schauspielern, geleitet von einem Chordirigenten, deklamiert Jelineks kunstvolle Worte. Es ist eine große anonyme Masse, aus der sich manchmal einzelne Figuren lösen, ohne dass sie zu tatsächlichen Theaterfiguren werden.

©Reinhard Werner Burgtheater

© Reinhard Werner Burgtheater

Auf einer ganz reduzierten schwarzen Bühne, die nur durch ein Riesenkreuz im Hintergrund erleuchtet wird und auf der ansonsten der ganze Boden unter Wasser steht, arbeiten sich die Schutzbefohlenen (=Flüchtlinge) nach vorne. Mit Masken, die nur manchmal abgelegt werden, um ein wenig Persönlichkeit zu zeigen.

Die Schutzbefohlenen

Der Text besteht aus 90 Minuten Anklage, frontal ins Publikum geworfen. Und das ist auch mein einziger Kritikpunkt: Der eineinhalbstündige moralische Zeigefinger (allerdings formal grandios umgesetzt), mit dem Jelinek ziemlich selbstgerecht fuchtelt.

Empfehlung: 3*

http://www.burgtheater.at/Content.Node2/home/spielplan/event_detailansicht.at.php?eventid=963462761

„Das Konzert“ von Hermann Bahr – geschliffene Konversationen rund um einen Seitensprung

Da hat das Akademietheater ein Stück ausgesucht, bei dem (zumindest in Wien) kaum etwas schiefgehen kann: Hermann Bahrs Seitensprungkomödie „Das Konzert“. Ein pointenreicher Text, der zwar von 1909 stammt, aber von den Besuchern immer noch geschätzt wird, Publikumslieblinge auf der Bühne und das Ganze in nicht zu anstrengender Art inszeniert.

Das Konzert

Das Konzert    Das Konzert

Das Konzert

Peter Simonischek als alternder Pianist Heink macht sich mit der verheirateten Delfine (Stefanie Dvorak) auf zu seiner Berghütte und zu einem Abenteuer, doch dieses Mal will seine Ehefrau (Regina Fritsch) dem Treiben nicht tatenlos zusehen und verbündet sich mit dem gehörnten Ehemann (Florian Teichtmeister). Das vorgetäuschte „Konzert“ wird also nicht wie geplant stattfinden …

Originell ist das Bühnenbild komplett aus Karton.

Ich bin sicher, die Vorstellungen werden rasch ausverkauft sein, also schnell nach Karten umschauen!

Empfehlung: 3*

http://www.burgtheater.at/Content.Node2/home/spielplan/event_detailansicht.at.php?eventid=963737230

„Das Käthchen von Heilbronn“ von Heinrich Kleist im Burgtheater

Obwohl von Regisseur David Bösch auf etwas über 2 Stunden zusammengekürzt und in das eindrucksvolle Bühnenbild von Patrick Bannwart gesetzt – die Geschichte vom Käthchen, das dem Grafen Wetter vom Strahl überall hin folgt, bis er es am Ende nach vielen Turbulenzen heiratet, ist eigentlich sehr blöd. Und obwohl ich Kleists Sprache mag, mit diesem „historisches Ritterspiel“ kann ich nicht viel anfangen.

Das Käthchen von Heilbronn  Das Käthchen von Heilbronn

Die sehr kühle Inszenierung lässt manchmal Platz für romantische Momente, auch komische Szenen dürfen sein, aber deshalb wird die Story nicht einleuchtender. Durchwegs gut gespielt (Sarah Viktoria Frick als Käthchen, Fabian Krüger als Wetter vom Strahl, Dörte Lyssewski als Kunigunde, Martin Schwab als Kaiser, Falk Rockstroh als Käthchens Vater) und wie schon erwähnt in einem tollen Bühnenbild, fehlt mir am Ende doch etwas. Ich glaube, es ist die Figur des Käthchens, die zeitweise wie aus dem „Exorzist“ entsprungen oder wie ein störrisches Kind wirkt und so gar nichts Mädchenhaftes oder „Liebreizendes“ an sich hat. Aber gerade diese Sichtweise hat vielen anderen wiederum gut gefallen.

Das Käthchen von Heilbronn  Das Käthchen von Heilbronn

Am Ende ist die Bühne, wie meistens bei Bösch, total zugemüllt. Hier noch ein Blick auf den Putztrupp nach der Vorstellung:

Das Käthchen von Heilbronn

Nächste Termine:
27.01.2015
31.01.2015
04.02.2015
05.02.2015
12.02.2015

Empfehlung: 2*

http://www.burgtheater.at/Content.Node2/home/spielplan/event_detailansicht.at.php?eventid=963713253