Maja Haderlap: „Engel des Vergessens“ im Akademietheater

Vorausschicken muss ich, dass ich das gleichnamige Buch der Ingeborg-Bachmann-Preisträgerin (2011) nicht gelesen habe und daher keinen Vergleich zwischen Buch und Stück anstellen kann.

In ausdrucksstarken Bildern wird ein Kapitel der Kärntner Slowenen und damit ein Kapitel österreichischer Geschichte erzählt. Am Beispiel der Familie der Autorin, deren Männer zu den Partisanen gingen und deren Frauen und auch Kinder ins KZ verschleppt wurden, wird nicht nur der Schrecken des Krieges spürbar, sondern und vor allem die langen Nachwirkungen, die bis zur nächsten Generation das Leben durchdringen.

Akademietheater

Ein erster Ich stellt das junge Mädchen dar, das viele Fragen hat, die teilweise von der Großmutter (Elisabeth Orth) und dem Vater (Gregor Bloéb) beantwortet werden. Das zweite Ich erzählt und reflektiert über die Geschehnisse aus einer reiferen Sicht, stellt sich neben die Handlung und treibt durch diesen Kunstgriff die „Handlung“ auch etwas voran.

Akademietheater

Es ist keine leichte Kost, die von einem großartigen Ensemble geboten wird – und eine Nachhilfestunde in Geschichte, die sicherlich nicht schadet. Für mich war es allerdings kein Theaterstück, sondern mehr eine gespielte Erzählung, zurückzuführen wahrscheinlich auf die Übertragung von einem Roman auf die Bühne. Leserinnen des Buches waren der Meinung, dass im Theater leider viel von der schönen Sprache, den Zwischentönen und den feinen Stimmungen verloren gegangen ist.

Akademietheater

Fazit für mich: Um das wirklich beurteilen zu können, werde ich mir das Buch besorgen.

Empfehlung: 3*

https://de.wikipedia.org/wiki/Maja_Haderlap

http://www.burgtheater.at/Content.Node2/home/spielplan/event_detailansicht.at.php?eventid=964739818

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