„Schlaflos – Das Bett in Geschichte und Gegenwartskunst“ – eine Ausstellung im 21er Haus

Die Donnerstag eröffnete Ausstellung „Schlaflos – Das Bett in Geschichte und Gegenwartskunst“ rückt ein Möbelstück in den Mittelpunkt, in dem sich im Laufe unseres Lebens tatsächlich besonders viel abspielt: das Bett.

Der große mittlere Saal ist mit diversen Bettvariationen und -installationen bestückt

Der große mittlere Saal ist mit diversen Bettvariationen und -installationen bestückt

Teilweise ist die Schau thematisch gegliedert und so Schwerpunkten wie „Geburt“, „Liebe“, „Sterben“, „Einsamkeit“, „Gewalt“, „Krankheit“ gewidmet, und wenn man dem Kurator Mario Codagnato glauben kann, ist das Bett auch der am häufigsten abgebildete Gegenstand in der Kunstgeschichte. Auf jeden Fall konnte er aus dem Vollen schöpfen; der Bogen spannt sich von mittelalterlichen Mariendarstellungen über Klimt bis zu Damian Hirst und Kate Moss, die vom Plakat lächelt.

1_juergen-teller--young-pink-kate--london-1991.-_presse.jpeg  Schlaflos

 

Schlaflos  Damina Hirst

Schlaflos  9_30_klimt_presse.jpeg

Die Idee, das Bett zum Thema einer Ausstellung und eigentlich zur einzigen Gemeinsamkeit der völlig unterschiedlichen Kunstwerke zu machen, hat schon etwas. Und so kommt auch jeder auf seine Rechnung: alte Kunst, neue Kunst, Stiche, Ölbilder, Objektkunst, Filme, Aktionismus, sogar etwas pornographische Kunst ist dabei. Für ein schnelles Vorbeischauen sind die Werke zu schade, man sollte genügend Zeit für einen Besuch einplanen. Und dem von Karl Schwanzer ursprünglich für die Expo 1958 in Brüssel entworfenen Gebäude wieder einmal einen Besuch abstatten.

Gratis Sekt und Wein - das Gerangel ist größer als in der Ausstellung!

Gratis Sekt und Wein – das Gerangel ist größer als in der Ausstellung!

 

Schlaflos

 

21er Haus: Karl Schwanzer / Adolf Krischanitz

21er Haus: Karl Schwanzer / Adolf Krischanitz u. Gerhard Moßburger

Geöffnet bis 07.06.2015

Empfehlung: 3*

http://www.21erhaus.at/de/ausstellungen/aktuelle-ausstellungen/schlaflos—das-bett-in-geschichte-und-gegenwartskunst-e181951

The Curator 2015: Fotowettbewerb für Beiträge geöffnet

In 6 Kategorien kann die Teilnahme erfolgen:

  • Portraits
  • Still Lifes
  • Abstract/Mixed Media
  • Landscapes
  • Urban Scenes
  • Student Work

6 Gewinner erhalten, neben Geld- und Sachpreisen, Einladungen Ausstellungen in New York im kommenden Sommer.

Deadline: 26.03.2015

Nähere Infos: http://www.pdncuratorawards.com

Hier die Gewinner des letzten Jahres: http://www.pdncuratorawards.com/gallery/2014/

Copyright: Brian Smith

Copyright: Brian Smith

Copyright: Gillian Hyland

Copyright: Gillian Hyland

 

„Das Käthchen von Heilbronn“ von Heinrich Kleist im Burgtheater

Obwohl von Regisseur David Bösch auf etwas über 2 Stunden zusammengekürzt und in das eindrucksvolle Bühnenbild von Patrick Bannwart gesetzt – die Geschichte vom Käthchen, das dem Grafen Wetter vom Strahl überall hin folgt, bis er es am Ende nach vielen Turbulenzen heiratet, ist eigentlich sehr blöd. Und obwohl ich Kleists Sprache mag, mit diesem „historisches Ritterspiel“ kann ich nicht viel anfangen.

Das Käthchen von Heilbronn  Das Käthchen von Heilbronn

Die sehr kühle Inszenierung lässt manchmal Platz für romantische Momente, auch komische Szenen dürfen sein, aber deshalb wird die Story nicht einleuchtender. Durchwegs gut gespielt (Sarah Viktoria Frick als Käthchen, Fabian Krüger als Wetter vom Strahl, Dörte Lyssewski als Kunigunde, Martin Schwab als Kaiser, Falk Rockstroh als Käthchens Vater) und wie schon erwähnt in einem tollen Bühnenbild, fehlt mir am Ende doch etwas. Ich glaube, es ist die Figur des Käthchens, die zeitweise wie aus dem „Exorzist“ entsprungen oder wie ein störrisches Kind wirkt und so gar nichts Mädchenhaftes oder „Liebreizendes“ an sich hat. Aber gerade diese Sichtweise hat vielen anderen wiederum gut gefallen.

Das Käthchen von Heilbronn  Das Käthchen von Heilbronn

Am Ende ist die Bühne, wie meistens bei Bösch, total zugemüllt. Hier noch ein Blick auf den Putztrupp nach der Vorstellung:

Das Käthchen von Heilbronn

Nächste Termine:
27.01.2015
31.01.2015
04.02.2015
05.02.2015
12.02.2015

Empfehlung: 2*

http://www.burgtheater.at/Content.Node2/home/spielplan/event_detailansicht.at.php?eventid=963713253

Leichte, aber nicht seichte Unterhaltung im Theater Scala: „Moonlight & Magnolias“

Die „Hollywood-Farce“ von Ron Hutchinson thematisiert die (angeblich wahre) Entstehung des Drehbuches für eine der größten Filmschnulzen aller Zeiten: „Vom Winde verweht“ (1939).

Moonlight & Magnolias

Inhalt: David O. Selznick hat als Produzent zwar die Rechte für den Film, aber sowohl Drehbuchautor als auch Regisseur kurz vor Drehbeginn hinausgeworfen. Also müssen dringend zwei Ersatzspieler gefunden werden, um das Projekt auf die Beine zu stellen. Regisseur Victor Fleming ist sofort dabei, Autor Ben Hecht hat aber weder das Buch gelesen noch hat er eigentlich Lust, so einen „Moonlight & Magnolia“-Kitsch umzuschreiben. Die Zeit drängt, also wird ihm der Inhalt des Romans von den beiden anderen vorgespielt, während die drei Männer – unterstützt von der tüchtigen Sekretärin – sich für ein paar Tage in Klausur begeben. Das Ergebnis ist Filmgeschichte …

Moonlight & Magnolias  Moonlight & Magnolias

Eine wirklich lustige Produktion, die der Inszenierung 2014 am Vienna English Theatre in nichts nachsteht. Die Darsteller geben (v.a. physisch) ihr Letztes, das Publikum ist begeistert und alles in allem ist es ein gelungener Theaterabend im Scala.

http://www.theaterzumfuerchten.at/theater-scala.htm

Empfehlung: 3*

Welches Wien Museum braucht Wien? Diskussion mit Matti Bunzl

Gestern fand der erste inhaltliche Auftritt von Matti Bunzl als designierter Direktor des Wien Museum statt. Er tritt die Stelle im Hebst 2015 an, wenn Wolfgang Kos in Pension geht. Seine Bestellung ist noch immer ein Rätsel: Nämlich wie es gelungen ist, einen anerkannten Fachmann zu gewinnen, mit dem alle Parteien einverstanden sind und das ohne die üblichen Machenschaften in der Wiener Kulturpolitik.

Diskussion Matti Bunzl, Begrüßung Gerald Bast

Diskussion Matti Bunzl, Begrüßung Gerald Bast

Die Veranstaltung wurde von der Universität für angewandte Kunst organisiert, und dieser Einstieg mag programmatisch für die zukünftige Arbeit von Bunzl sein: Er möchte nicht nur die Kooperation mit der Angewandten und anderen wissenschaftlichen Institutionen intensivieren, sondern sieht sich selbst sowohl als Wissenschaftler (Anthropologe, Kulturethnologe, Feldforscher) als auch als Manager. In dieser Funktion wird seine Aufgabe sein, seinem Team die nötigen Voraussetzungen (v.a. auch wirtschaftlich) zu schaffen, um einen moderne Museumsalltag zu gewährleisten.

Angesprochen auf seine Vision, das Wien Museum auch als „Labor der Zivilgesellschaft“ zu etablieren, fordert er offensiv diverse Einrichtungen und Gruppen auf, sich an der Neupositionierung des Museums zu beteiligen und sich für ein „Wien der Zukunft“ einzubringen. Das Motto ist „Weg vom Ausstellen – hin zum Herstellen“. Als erste Wechselausstellung schwebt ihm so etwas wie „Wien 2050“ vor, also wohin sich Wien entwickeln kann, soll, muss.

Die leider schlechte, stotternde Moderatorin brachte die Idee auf, die Dauerausstellung abzuschaffen – hier wurde sie glücklicherweise von Bunzl in die Schranken gewiesen. Ein Stadtmuseum hat natürlich auch einen didaktischen Auftrag, muss einen Gesamtüberblick geben und kann viele interessante Objekte (wie z.B. die Stadtmodelle) nicht nur temporär zeigen.

Von mir gefragt, ob er nicht Angst hat, dass er in erster Linie wegen seines großen Erfolgs im Aufstellen von Sponsorgeldern in der Vergangenheit (in den USA) geholt wurde und sich die öffentliche Hand in Kürze abputzen wird, konnte er mit finanziellen Zusagen der Stadt kontern. Wir werden sehen, ob es dabei bleibt, v.a. da ja auch der Neubau/Zubau und die Umgestaltung des gesamten Museums anstehen.

Auf jeden Fall schaut es so aus, als würde die von Wolfgang Kos begonnene Positionierung des Wien Museums weiter voranschreiten und von Matti Bunzl in die richtige Richtung gelenkt werden.

http://www.wienmuseum.at/de/ueber-uns/unser-leitbild.html

 

„Casanova Variations“ – eine Biographie, ein Opernfilm, ein Kostümschinken?

Michael Sturmingers Film „Casanova Variations“ ist von allem etwas. Vor allem ist er der perfekte Rahmen für den wunderbaren John Malkovich, der die Rolle des Casanova ja schon seit einigen Jahren weltweit auf der Bühne darstellt.

Casanova Variations

Unterfüttert mit Mozart-Musik (musikalische Leitung: Martin Haselböck) wird Casanova als alter, auch kranker Verführer gezeigt, der es noch immer nicht lassen kann, den Frauen nachzustellen. Und der in seinem „Ausgedinge“ im tschechischen Schloß Dux an seinen Memoiren schreibt.

Sturminger hat mehrere Handlungsebenen eingezogen und switched zwischen Casanovas letzten Tagen inklusive dem Treffen mit einer ehemaligen Geliebten, einer Opernaufführung in Lissabon und dem realen Malkovich – hört sich verwirrend an und ist es zum Teil auch.

Die Sänger und Sängerinnen sind top, wie z.B. Jonas Kaufmann, Miah Person, Florian Boesch und Anna Prohaska. Und Malkovich singt auch, besonders schön die Serenade aus Don Giovanni „Deh, vieni alla finestra“. In der Diskussion meinte der Regisseur, dass es ihm nicht unbedingt auf die perfekte Ausbildung der Sänger ankommt, sondern auf die Intensität und das Gefühl in der Interpretation – im Fall von Malkovich hat er zweifellos recht.

Casanova Variations Casanova Variations

Ab 23.01.2015 in den österreichischen Kinos.

http://casanova.derfilm.at/

Ballett-Woche in der Wiener Staatsoper: gestern „Ballett-Hommage“

Wir haben hier in Wien eine großartige Ballett-Truppe, leider ist das noch immer zu wenigen Leuten bewusst. Die Preise der Vorstellungen liegen unter denjenigen von Opernaufführungen (bis auf manche Ausnahmen wie „Schwanensee“), es gibt im Normalfall auch kurzfristig noch genug Karten. Dazu kommt, dass seit einigen Jahren ein gemeinsames Staatsballett für Staats- und Volksoper existiert und die Aufführungen in beiden Häusern von derselben Qualität sind und dieselben Solisten tanzen. Es zahlt sich auf jeden Fall aus, auch neben Publikumsmagneten wie „Nussknacker“ und „Schwanensee“ die Tanzvorstellungen zu besuchen.

Der Eiserne Vorhang, in der Saison 2014/15 von der amerikanischen Künstlerin Joan Jonas

Der Eiserne Vorhang, in der Saison 2014/15 von der amerikanischen Künstlerin Joan Jonas

Diese Woche präsentiert sich wieder die Ballettakademie mit einem vielfältigen Programm (jeweils Vormittag und Nachmittag, die Karten gibt es zu 12.- Euro).

Gestern stand am Abend „Ballett-Hommage“ auf dem Programm, drei sehr unterschiedliche Stücke, die auch die Vielfalt der Ausdrucks-Möglichkeiten gut zum Ausdruck bringt.

Zunächst „The Second Detail“, eine Choreographie von William Forsythe aus dem Jahr 1991, in sehr reduzierter Form der Bühne und der Kostüme. Klassische Tanzkunst ist die Grundlage, doch werden die Bewegungen verändert und in immer neuen Paaren und Gruppen dargestellt.

The Second Detail

Der mittlere Teil, „Contra Clockwise Witness“ (Choreographie Natalia Horecna, 2013), erzählt – kurz zusammengefasst – in 13 Szenen die Geschichte der Seele eines Selbstmörders, musikalisch von ganz verschiedenen Stimmungen begleitet.

Contra Clockwise Witness

Im letzten Stück „Études“ (Uraufführung 1948) kommen alle auf ihre Kosten, die das reine klassische Ballett lieben. Wir werden zu Zusehern einer fiktiven Ballettstunde. Beginnend mit den Übungen an der Stange steigern sich sowohl die Musik als auch die Figuren über Pirouetten, Pas de deux über Sprünge bis zum Finale! Besonders die Lichtregie ist hier fulminant!

Études  Études

Études  Études

Empfehlung: 4*

Weitere Termine:
23.03.2015
26.03.2015

http://www.wiener-staatsoper.at/Content.Node/home/spielplan/Spielplandetail.php?eventid=961875141&month=01&year=2015

Ein Überblick über die großen Kunst-Ausstellungen in Italien 2015

Wer seinen Italienurlaub im Jahr 2015 gerne mit einem Ausstellungsbesuch verbinden möchte, bekommt hier vielleicht einige Anregungen. Zum großen Thema „EXPO 2015 Milan. Feeding the planet, energy for life“ kommt ein eigener Beitrag vor der Eröffnung im Mai. Italien unternimmt ja in diesem Jahr eine ziemliche Kraftanstrengung, um rund um die Expo ein interessantes Programm, v.a. in der Lombardei, zusammenzustellen.

Vieni in Italia

Bei der Recherche bemerkte ich, dass es – v.a. in Mailand – furchtbar schlechte und unübersichtliche Internetseiten gibt! Ein Sauhaufen ist z.B. die Seite des Mailander Tourismusverbands und es gibt keine vernünftige Zusammenstellung des Palazzo Reale. Vorbildlich dagegen die Triennale!

Leonardo 1452 – 1519
Anläßlich der Expo wird in Mailand die größte Ausstellung über Leonardo da Vinci zu sehen sein, die es in Italien je gab. Wertvolle Leihgaben, wie z. B. aus dem Louvre (Johannes d. Täufer, La Belle Ferronière sowie eine Verkündigung) lassen einen großen Ansturm erwarten. Also unbedingt Karten vorher reservieren!

Leonardo, La Belle Ferronière
Mailand, Palazzao Reale
15.04. – 19.07.2015
http://www.expo2015contact.it/fuori-expo-a-palazzo-reale-e-non-solo-la-star-sara-leonardo-da-vinci/

 

Giotto, l’Italia. Da Assisi a Milano
Die zweite große Ausstellung in Mailand 2015 ist Giotto gewidmet, der im Laufe seiner künstlerischen Laufbahn auch hier gearbeitet hat.

Giotto
Mailand, Palazzo Reale
02.09.2015 – 10.01.2016

 

Arts & Foods
Passend zu Expo-Thema.

Triennale
Mailand, Triennale
09.04. – 01.11.2015
http://www.triennale.org/it/mostre/future/3572-arts-a-foods#.VLfLTcnyqKw

 

Tamara de Lempicka
Ein kleiner Skandal begleitet die Ausstellung in Turin, denn der Bischof beschwerte sich über die Nähe der erotischen Bilder der polnischen Künstlerin zum Turiner Grabtuch und wollte die Räumlichkeiten lieber für Pilger nutzen.

Tamara de Lempicka
Turin, Palazzo Chiablese
19.03. – 31.08.2015
http://www.piemonte.beniculturali.it/index.php/it/i-luoghi-della-cultura/residenze-e-castelli/palazzo-chiablese

 

Biennale die Venezia: 56th International Art Exhibition – All the World’s Futures

Venedig Arsenale

Venedig, Giardini, Arsenale und verschiedene Orte in der Stadt
09.05. – 22.11.2015
http://www.labiennale.org/en/art/index.html

 

Il Demone della Modernità. Pittori visionari all’alba del secolo breve. Pittori visionari all’alba del secolo breve
Hört sich recht spannend an und zeigt eine Zusammenstellung internationaler Künstler des Symbolismus. Der Info-Text verspricht „una mostra dalle forti emozioni, che accosta vitalismi sfrenati e ambigui, eterei straniamenti, incubi e sogni“ – also starke Gefühle, Alpträume und Doppeldeutigkeiten.

Franz von Stuck
Rovigo, Palazzo Roverella
14.02. – 14.06.2015
http://demonemodernita.palazzoroverella.com/

 

L‘ arte per l’arte. Il Castello Estense ospita Giovanni Boldini e Filippo De Pisis
Die Innenstadt von Ferarra selbst ist ja ein Museum und im Zentrum steht das Castello der Familie Este. Hier werden Werke der beiden Ferrareser Künstler gezeigt, die eleganten Bilder und Porträts von Boldini und die Straßenszenen, Porträts und Stilleben von De Pisis.

Giovanni Boldini Filippo De Pisis
Ferrara, Castello Estense
ab 31.01.2015, scheinbar das ganze Jahr hindurch
http://www.castelloestense.it/it/il-castello/esposizione-di-giovanni-boldini-e-de-filippo-de-pisis?set_language=it

 

Boldini, lo spettacolo della modernità
Eine weitere Boldini-Ausstellung, wahrscheinlich eher als Ergänzung zu Ferrara zu sehen, wo die Hauptwerke sein werden.

Giovanni Boldini
Forlì, Musei San Domenico
01.02. – 14.06.2015
http://www.cultura.comune.forli.fc.it/servizi/notizie/notizie_fase02.aspx?ID=3233

 

La rosa di fuoco. La Barcellona di Picasso e Gaudí
Und noch einmal Ferrara: Barcelona am Beginn des 20. Jahrhunderts; nicht nur Picasso und Gaudí werden gezeigt, sondern das ganze Spektrum katalanischer Künstler dieser Zeit ist vertreten.

gaudi
Ferrara, Palazzo dei Diamanti
19.04. – 19.07.2015
http://www.palazzodiamanti.it/1404

 

Nell’età delle Avanguardie: l’espressionismo tedesco
Die deutschen Expressionisten zu Gast in Genua.

Ernst-Ludwig Kirchner
Genua, Palazzo Ducale
13.03. – 12.07.2015
http://www.palazzoducale.genova.it/nelleta-delle-avanguardie-lespressionismo-tedesco/

 

Matisse. Arabesque
Mit ca. 100 Leihgaben aus Europa und Amerika wird der Einfluss des Orients in das Werk Henris Matisse dargestellt.

Henri Matisse
Rom, Scuderie del Quirinale
04.03. – 21.06.2015
http://www.scuderiequirinale.it/categorie/mostra-matisse-arabesque

 

Il Principe dei Sogni. Giuseppe negli arazzi medicei di Pontormo e Branzino
Diese Meisterwerke der Renaissance, 20 Wandteppiche, die das Leben Josephs erzählen, wurden von Cosimo I. Medici in Auftrag gegeben und sind nun seit 150 Jahren wieder zusammen zu bewundern. Die Ausstellung wandert durch Italien und ist zunächst Rom, dann in Mailand und schließlich in Florenz zu sehen. Zumindest in Rom ist der Eintritt gratis.

Arazzi Medicei
Rom, Palazzo del Quirinale
16.02. – 12.04.2015
Mailand, Palazzo Reale
28.04. – 06.09.2015
Florenz, Palazzo Vecchio
16.09.2015 – 15.02.2016

„La straniera“ – Bellinis eher selten gespielte Oper im Theater an der Wien

Eine geheimnisvolle Fremde schleicht über die Bühne, verschleiert und ständig ihr trauriges Los beklagend. Ein junger Graf verlässt seine Braut kurz vor der Hochzeit, um mit der Unbekannten ein neues Leben zu beginnen. Ein Freund, vielleicht ein Rivale, stirbt im Duell – oder doch nicht? Das alle sind die Versatzstücke der etwas seltsamen Geschichte, die der Belcanto-Oper von Vincenzo Bellini zugrunde liegen.

Regisseur Christof Loy hat „La straniera“ bereits in Zürich mit Edita Gruberova und in Essen mit Marlis Petersen inszeniert – und holt nun beide Sängerinnen alternierend für die Titelrolle ins Theater an der Wien.

La straniera La straniera

La straniera

In der Generalprobe konnte ich Marlis Petersen hören, die mir unglaublich gut gefallen hat und die die ganze Verzweiflung der Verstoßenen zum Ausdruck brachte. Franco Vasallo (Valdeburgo), Theresa Kronthaler (Isoletta) und Stefan Cerny (il priore) zeigten ebenfalls starke Leistungen. Die für den Regisseur zentrale Figur Arturo, zu diesem Termin besetzt mit Norman Reinhardt, hatte dagegen Probleme, sich gegen das Orchester durchzusetzen und blieb insgesamt etwas farblos. Gut wie immer: der Arnold Schoenberg-Chor.

Loy verzichtet auf zeitgenössische Interpretationen (sehr schöne historische Kostüme!), die angesichts des Plots auch schwer möglich wären. Und wie die Geschichte angelegt ist, ist meiner Meinung nach auch der Schwachpunkt dieser Aufführung. Ich habe mich vorher nicht mit dem Inhalt beschäftigt und bin sozusagen völlig blank hingegangen, bin aber auch nicht zufrieden herausgekommen. Denn obwohl die Spannung durchaus aufgebaut wird und bis zum Ende nicht klar ist, wer la straniera wirklich ist, fällt die „Auflösung“ dann so nebenbei, so unlogisch und nur halb aus (ich kann nicht glauben, dass es im Libretto wirklich nur einen Satz dazu gibt), dass ich danach gleich nachlesen musste, was da wirklich los ist.

Da diese Oper sobald wahrscheinlich nicht mehr in Wien zu hören sein wird, sollten sich Belcanto-Fans (wie ich) rasch um Karten umschauen.

Termine:
Premiere 14.01.2015
16., 18., 22., 24., 26., 28.01.2015

http://www.theater-wien.at/index.php/de/spielplan/production/153448

Empfehlung: 3*