Michael Sturmingers Film „Casanova Variations“ ist von allem etwas. Vor allem ist er der perfekte Rahmen für den wunderbaren John Malkovich, der die Rolle des Casanova ja schon seit einigen Jahren weltweit auf der Bühne darstellt.
Unterfüttert mit Mozart-Musik (musikalische Leitung: Martin Haselböck) wird Casanova als alter, auch kranker Verführer gezeigt, der es noch immer nicht lassen kann, den Frauen nachzustellen. Und der in seinem „Ausgedinge“ im tschechischen Schloß Dux an seinen Memoiren schreibt.
Sturminger hat mehrere Handlungsebenen eingezogen und switched zwischen Casanovas letzten Tagen inklusive dem Treffen mit einer ehemaligen Geliebten, einer Opernaufführung in Lissabon und dem realen Malkovich – hört sich verwirrend an und ist es zum Teil auch.
Die Sänger und Sängerinnen sind top, wie z.B. Jonas Kaufmann, Miah Person, Florian Boesch und Anna Prohaska. Und Malkovich singt auch, besonders schön die Serenade aus Don Giovanni „Deh, vieni alla finestra“. In der Diskussion meinte der Regisseur, dass es ihm nicht unbedingt auf die perfekte Ausbildung der Sänger ankommt, sondern auf die Intensität und das Gefühl in der Interpretation – im Fall von Malkovich hat er zweifellos recht.
Ab 23.01.2015 in den österreichischen Kinos.