Wir haben hier in Wien eine großartige Ballett-Truppe, leider ist das noch immer zu wenigen Leuten bewusst. Die Preise der Vorstellungen liegen unter denjenigen von Opernaufführungen (bis auf manche Ausnahmen wie „Schwanensee“), es gibt im Normalfall auch kurzfristig noch genug Karten. Dazu kommt, dass seit einigen Jahren ein gemeinsames Staatsballett für Staats- und Volksoper existiert und die Aufführungen in beiden Häusern von derselben Qualität sind und dieselben Solisten tanzen. Es zahlt sich auf jeden Fall aus, auch neben Publikumsmagneten wie „Nussknacker“ und „Schwanensee“ die Tanzvorstellungen zu besuchen.
Diese Woche präsentiert sich wieder die Ballettakademie mit einem vielfältigen Programm (jeweils Vormittag und Nachmittag, die Karten gibt es zu 12.- Euro).
Gestern stand am Abend „Ballett-Hommage“ auf dem Programm, drei sehr unterschiedliche Stücke, die auch die Vielfalt der Ausdrucks-Möglichkeiten gut zum Ausdruck bringt.
Zunächst „The Second Detail“, eine Choreographie von William Forsythe aus dem Jahr 1991, in sehr reduzierter Form der Bühne und der Kostüme. Klassische Tanzkunst ist die Grundlage, doch werden die Bewegungen verändert und in immer neuen Paaren und Gruppen dargestellt.
Der mittlere Teil, „Contra Clockwise Witness“ (Choreographie Natalia Horecna, 2013), erzählt – kurz zusammengefasst – in 13 Szenen die Geschichte der Seele eines Selbstmörders, musikalisch von ganz verschiedenen Stimmungen begleitet.
Im letzten Stück „Études“ (Uraufführung 1948) kommen alle auf ihre Kosten, die das reine klassische Ballett lieben. Wir werden zu Zusehern einer fiktiven Ballettstunde. Beginnend mit den Übungen an der Stange steigern sich sowohl die Musik als auch die Figuren über Pirouetten, Pas de deux über Sprünge bis zum Finale! Besonders die Lichtregie ist hier fulminant!
Empfehlung: 4*
Weitere Termine:
23.03.2015
26.03.2015