Ein Zauberer mit Licht und Material: Olafur Eliassons „Baroque.Baroque“ im Winterpalais

Unbedingt anschauen!!! Die Ausstellung „Baroque.Baroque“ des dänisch-isländischen Künstlers Olafur Eliasson ist ein Erlebnis mit allen Sinnen.

Ich - und "Your uncertain shadow" (2010)

Ich – und „Your uncertain shadow“ (2010)

Nochmals ich, weil's so lustig ist - und "Your uncertain shadow" (2010)

Nochmals ich, weil’s so lustig ist – und „Your uncertain shadow“ (2010)

Das barocke Winterpalais des Prinzen Eugen in der Himmelpfortgasse (Architekten Johann Bernhard Fischer von Erlach und Johann Lucas von Hildebrandt) bildet den perfekten Kontrast zu den Raum- und Lichtinstallationen, mit denen Eliasson das gesamte Palais verfremdet.

Der Herkules im barocken Stiegenhaus

Der Herkules im barocken Stiegenhaus

Bauherr Prinz Eugen von Savoyen - wie das ganze Stiegenhaus eingetaucht in grelles Licht

Bauherr Prinz Eugen von Savoyen – wie das ganze Stiegenhaus verfremdet im grellen Licht

Ob es eine ca. 2,5 Meter hohe Spiegelwand ist, die sich durchgehend durch 7 Ausstellungsräume entlangstreckt, ob es eine Art Kaleidoskop ist, in dem sich immer neue Bilder formen oder ein grell ausgeleuchtetes Goldkabinett – der Besucher wird aufgefordert, interaktiv den Kunstwerken zu begegnen. Man soll sich auf die Auseinandersetzung einlassen und Fotografieren ist nicht nur erlaubt, sondern erwünscht!

"Your shared planet" (2011)

„Your shared planet“ (2011)

"Your shared planet" (2011)

„Your shared planet“ (2011)

Kaleidoscope (2001) - in der Sala terrena

Kaleidoscope (2001) – in der Sala terrena

Ich habe auch abfällige Bemerkungen gehört, dass es ein Künstler mit Riesenatelier und etwa 50 Mitarbeitern leicht schaffen kann, solche Ausstellungen zu gestalten. Mag sein, aber das Endprodukt zählt und das ist spektakulär.

"Wishes versus wonders" (2015) - ein halbkreisförmiger Messingring mit 5 Metern Durchmesser, verdoppelt im Spiegel

„Wishes versus wonders“ (2015) – ein halbkreisförmiger Messingring mit 5 Metern Durchmesser, verdoppelt im Spiegel

"Eye see you" (2006) taucht das Goldkabinett in gelbes Licht

„Eye see you“ (2006) taucht das Goldkabinett in gelbes Licht

im Goldkabinett

im Goldkabinett

Olafur Eliasson

Die vielfältigen Arbeiten gefallen auch Kindern, es ist ein wirklich gelungener Anlass, mit ihnen ins Museum zu gehen.

Die Ausstellung ist bis 06.03.2016 geöffnet, täglich 10-18 Uhr.

"Fivefold tunnel" (2000) von außen

„Fivefold tunnel“ (2000) von außen

Kinder haben eine Hetz im "Fivefold tunnel" (2000)

Kinder haben eine Hetz im „Fivefold tunnel“ (2000)

Der meterlange Spiegel

Der meterlange Spiegel

Olafur Eliasson

Tipps:
• Um einen kurzen Eindruck zu bekommen, empfehle ich bei einem Stadtbummel einen Kurzbesuch im Erdgeschoß, im Stiegenhaus und im Shop – hier ist noch kein Eintritt zu zahlen, aber das Palais erstrahlt komplett verfremdet und macht Lust auf mehr.
• Es ist wirklich eine Ausstellung, die für Kinder geeignet ist, wie ich bei meinem Besuch gesehen habe.
• Ein Kunstwerk von Eliasson, „Yellow Fog“, ist bei Einbruch der Dunkelheit vor der Verbundzentrale am Hof (1010 Wien) seit 2008 zu erleben.

Empfehlung: 4*

https://www.belvedere.at/jart/prj3/belvedere/main.jart?rel=belvedere_de&content-id=1438325473346&reserve-mode=active&ausstellung_id=1446916161096

https://de.wikipedia.org/wiki/%C3%93lafur_El%C3%ADasson

http://www.olafureliasson.net/

https://de.wikipedia.org/wiki/Winterpalais_Prinz_Eugen

http://www.verbund.com/kt/de/sammlung-verbund/yellow-fog

Aber hallo! Es geht rund und bunt zu bei Molières „Eingebildetem Kranken“ im Burgtheater

Dass es keine 08/15-Aufführung werden würde, war klar, aber dass es dann wirklich SO anders ist, war dann doch eine Überraschung (für mich). Herbert Fritsch inszenierte Molières Komödie „Der eingebildete Kranke“, mit neuer Übersetzung und Ergänzungen, als knallbuntes, völlig überdrehtes, keinen Moment langweiliges Spektakel. Der Regisseur entwarf auch das Bühnenbild, wobei die Kunst darin besteht, dass es praktisch kein Bühnenbild gibt, sondern nur 3 Cembali und bunt eingefärbte Seitenwände mit Röntgenbildern. Auch Requisiten gibt es nicht, die werden „dargestellt“.

Der eingebildete Kranke

Joachim Meyerhoff als eingebildeter Kranke Argan ist wie immer toll, wird allerdings fast an die Wand gespielt von einem hüpfenden, tanzenden, sich drehenden Markus Meyer als Dienstmädchen Toinette. Dass diese Regie den Schauspielern auch körperlich alles abverlangt, zeigt ein großartiges Ensemble (v.a. Marie-Luise Stockinger, Laurence Rupp und Simon Jensen).

Der eingebildete Kranke

Zuckerlfarbene Kostüme (Victoria Behr) ergänzen das stimmige Gesamtbild – wirklich großes Theater mit völlig anderem Ansatz!

Der eingebildete Kranke

Herbert Fritsch, der ehemalige Radikalschauspieler der Berliner Volksbühne, der vor einigen Jahren als Regisseur wieder auftauchte, hat diese grellen, bis ans Bizarre reichenden Interpretationen zu seinem Markenzeichen gemacht. Eigentlich war es an der Zeit, dass auch am Burgtheater etwas davon zu sehen ist.

Der eingebildete Kranke

Empfehlung: 4*

http://www.burgtheater.at/Content.Node2/home/spielplan/event_detailansicht.at.php?eventid=965328667

https://de.wikipedia.org/wiki/Moli%C3%A8re

https://de.wikipedia.org/wiki/Herbert_Fritsch

Noch ein Tipp für den Feiertag: Tag der offenen Türen im Arnulf Rainer Museum in Baden bei Wien

Ein guter Anlass, nach Baden bei Wien zu fahren: Morgen, am 8. Dezember, lädt das Arnulf Rainer Museum zum „Tag der offenen Türen“.

Im ehemaligen Frauenbad ist seit 2009 das Museum untergebracht

Im ehemaligen Frauenbad ist seit 2009 das Museum untergebracht

Freier Eintritt, ab 10 Uhr stündlich Führungen durch die aktuelle Ausstellung „Arnulf Rainer PINSELRAUSCH“ und um 16 Uhr eine Lesung von Andrea Eckart aus Rainers Schriften.

Und auch das schöne klassizistische Gebäude des Frauenbades (von 1821), in dem das Museum untergebracht ist, lohnt einen Ausflug in die „Biedermeierstadt Baden“.

Sehr zu empfehlen ist der Museumsshop, der originelle und gar nicht kitschige Kleinigkeiten anbietet.

http://www.arnulf-rainer-museum.at/

https://de.wikipedia.org/wiki/Arnulf_Rainer_Museum

 

 

Wiener Staatsoper live at home

Das ist jetzt keine Werbung für A1, aber die Info gebe ich gerne weiter (Pressetext A1):

„Seit Oktober 2013 können Opernfreunde weltweit eine Auswahl von Opern- und Ballettvorstellungen der Wiener Staatsoper über das Internet zu Hause live verfolgen. Nun ist dieser Kulturgenuss noch einfacher und komfortabler möglich: Ab sofort haben auch alle A1 TV Plus-Kunden die Möglichkeit, Aufführungen aus dem Haus am Ring live und in bester Qualität im Wohnzimmer direkt in einer eigenen App auf ihrer A1 TV Mediabox zu genießen. Zeitgleich mit dieser neuen Kooperation wird ab sofort auch ein neues, kundenfreundliches WIENER STAATSOPER live at home-Preissystem eingeführt.

Tosca in der Wiener Staatsoper

Tosca in der Wiener Staatsoper

Neben dem Empfang von Live-Übertragungen aus der Wiener Staatsoper über einen internetfähigen Fernseher, am Computer, am Tablet oder am Smartphone ermöglicht eine neue Kooperation zwischen der Wiener Staatsoper und A1 einen noch bequemeren Empfang für A1-Kunden. Die Anmeldung erfolgt über www.staatsoperlive.com. Nach der Zahlung ruft man mit der Fernbedienung der A1 TV Mediabox in „Menü“ die „Internet-Apps“ auf, startet „Wiener Staatsoper Live“ und verbindet die Box mit seinem Konto. Jede Übertragung steht einmal live oder innerhalb von drei Tagen als Matinée um 11 oder abends um 19 Uhr (bei überlangen Opern um 18 Uhr) zur Verfügung.

Tosca in der Wiener Staatsoper

Tosca in der Wiener Staatsoper

Die erste über A1 abrufbare Übertragung ist am 5. Dezember 2015 ein starbesetzter Klassiker der Opernliteratur: Giacomo Puccinis Tosca in der legendären Inszenierung von Margarethe Wallmann mit der österreichischen Sopranistin Martina Serafin, dem italo-französischen Tenor Roberto Alagna und dem deutschen Bariton Michael Volle. Die musikalische Leitung hat der gefragte junge israelische Dirigent Dan Ettinger inne.“

www.staatsoperlive.com

„Sekundenschlaf“ – nicht im Kabarett mit Andreas Vitasek

Andreas Vitaseks 12. Soloprogramm heißt zwar „Sekundenschlaf“, doch davon ist man im Zuschauerraum weit entfernt. Es ist vielleicht nicht sein allerbestes Programm, trotzdem kommt keine Minute Langeweile auf. Komik, Nachdenklichkeit, Kokettieren mit dem Alter, viel Persönliches – von allem ist etwas dabei. Gerade das Alter (er geht bald auf den 60er zu) kommt oft zur Sprache, klar, dass er sich dabei über sich selbst und die Veränderungen lustig macht.

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Schaut zwar nicht so aus, war aber gut gelaunt nach der Vorstellung: Andreas Vitasek

Kam es nur mir so vor oder ist sein Publikum mit ihm älter geworden? 50 ++ dürfte der Durchschnitt gewesen sein.

Das umgebaute Casanova Revuetheater in der Dorotheergasse in der Wiener Innenstadt ist übrigens zu empfehlen. Ich war das erste Mal seit dem Umbau vor ca. 2 Jahren dort. Zwar hat es den leicht abgefuckten Charme eingebüßt, dafür ist ein sauberer und adretter Veranstaltungsraum mit leistbarer Gastronomie entstanden.

"Goldene Revuezeiten" (1958)

„Goldene Revuezeiten“ (1958)

Mit „Sekundenschlaf“ ist Vitasek bis zum Frühjahr kreuz und quer durch Österreich unterwegs, die genauen Termine finden sich auf seiner Internetseite.

Empfehlung: 3*

http://www.vitasek.at/

http://www.vitasek.at/sekundenschlaf/

http://casanova-vienna.at/

http://www.wienerzeitung.at/nachrichten/kultur/kulturpolitik/532698_Casanovas-Auferstehung.html

„Der Mann von La Mancha“ in der Volksoper – eigentlich eine Enttäuschung für mich

Dass ich eine große Musical-Liebhaberin bin, habe ich sicher schon einige Male erwähnt. Dass ich den „Mann von La Mancha“ (Musik Mitch Leigh) besonders gern habe, wahrscheinlich noch nicht. Die Vorfreude war aufgrund der durchwegs guten bis hymnischen Kritiken für die Neuoproduktion an der Wiener Volksoper groß. Nur sind meine Erwartungen hier leider nicht erfüllt worden.

Don Quixote (Robert Meyer) und sein Diner Sancho (Boris Pfeifer) ziehen aus, die Welt zu retten

Don Quixote (Robert Meyer) und sein Diener Sancho (Boris Pfeifer) ziehen aus, die Welt zu retten

Natürlich: Robert Meyer als Don Quixote (Cervantes) ist großartig, er zeigt mit zarten Zwischentönen den idealistischen Narr, den Ritter von der traurigen Gestalt, der überall das Gute und Schöne sehen will. Sein Knappe Sancho Panza (Boris Pfeifer) trägt vor allem das Komische bei, das auch nicht fehlen darf und der Gastwirt (Christian Graf) fällt durch Bühnenpräsenz und passende Stimme auf.

So, das war’s dann auch schon. Die anderen Darstellerinnen und Darsteller (auch Patricia Nessy als Aldonza) haben für mich kein Musical-Ensemble ergeben, einige Stimmen fand ich sogar ungeeignet dafür. Dazu kam, dass die Musik einen „gehudelten“ Eindruck machte, wurde mit Tempo durchgepeitscht, ohne Zeit für Akzentuierungen zu lassen.

Der Mann von La Mancha

Windmühlen, spanische Schenken und schaurige Verliese brauche ich nicht, um in die Geschichte von Don Quixote einzutauchen, die karge und zeitgemäße Ausstattung ist in Ordnung. Dass aber die Bühne weit in den Zuschauerraum gezogen wurde – wieder einmal völlig sinnlos – hat nur den Effekt, dass die oberen Ränge weniger sehen.

Hier noch einige Filmausschnitte aus der aktuellen Volksopernproduktion, aus der legendären deutschen Uraufführung mit Josef Meinrad, Fritz Muliar und Blanche Aubry sowie die (typischen 70er-Jahre)Verfilmung mit Peter O’Toole und Sophia Loren.

https://www.youtube.com/watch?v=yFjRbsnyd1I

In diesem Jahr stehen nur mehr zwei Aufführungen auf dem Spielplan (28.11. und 06.12.), dann geht es erst im März und April 2016 weiter.

Empfehlung: 2*

https://de.wikipedia.org/wiki/Der_Mann_von_La_Mancha_%28Musical%29

https://de.wikipedia.org/wiki/Don_Quijote

https://de.wikipedia.org/wiki/Miguel_de_Cervantes

„Ensemble 21“ stellt sich mit der Produktion „Der Sturz der Möwe“ vor

Mutig, mutig: Eine neue Theatergruppe, das Ensemble 21, feiert mit dem Stück „Der Sturz der Möwe“ von Margarita Kinstner seinen Einstand in Wien.

Rita Hatzmann und Erich Knoth

Rita Hatzmann und Erich Knoth

Mutig deswegen, weil es heutzutage, mit immer geringer werdenden Fördermitteln, für eine neue Theatergruppe nicht einfach ist, zu produzieren und zu interessieren. Dass sich der Mut ausgezahlt hat und das Debüt voll aufgegangen ist, zeigte sich an diesem Wochenende bei den drei Vorstellungen im Sonnwendviertel.

Großer Applaus für Rita Hatzmann und Erich Knoth

Großer Applaus für Rita Hatzmann und Erich Knoth

Das Stück, in vager Anlehnung an Tschechow, zeigt den Ehealltag von Mascha (Rita Hatzmann) und Simon (Erich Knoth), der vor allem von Mascha als immer unerträglicher empfunden wird. Traut sie sich auszubrechen oder findet sie sich mit der freudlosen Situation ab? Drei Variationen einer Ausgangssituation werden dargestellt, das intensive Spiel zieht die Zuschauer in den Bann – wie wird die Sache ausgehen? Ein durch und durch gelungener Theaterabend, der zeigt, dass Qualität keine Frage von großen Bühnen und üppigen Förderungen ist …

Diskussiopnsrunde mit Autorin Margarita Kinstner

Nach der Vorstellung Diskussionsrunde mit Autorin Margarita Kinstner (l.)

Es war nicht nur eine Premiere für das Ensemble 21, sondern auch für die Kulturaktivitäten im neu gebauten Sonnwendviertel hinter dem Hauptbahnhof. Die Wohnungen hier sind schon bezogen, daneben wird noch fest weiter gebaut, alles ist neu. Was fehlt, sind allerdings urbanes Leben und damit verbunden weitere Initiativen im Kulturbereich. Die Initialzündung ist jetzt getan, ich bin sicher, dass man vom Ensemble 21 ebenso wie von weiteren Aktionen im neuen Stadtteil hören wird.

http://www.ensemble21.at/

„Es war sehr schön, es hat mich sehr gefreut“ – mit Klischees wird in der neuen Franz Joseph-Biographie trotzdem aufgeräumt

Michaela und Karl Vocelka haben sich nach ihrem erfolgreichen Sisi-Buch nun ihren Ehemann, Kaiser Franz Joseph I., vorgenommen. Der Zeitpunkt der Erscheinung ist optimal gewählt, nächstes Jahr wird der 100. Todestag des Kaisers mit einer großen Ausstellung gleich an 4 Orten (Schloss Schönbrunn, Kaiserliche Wagenburg, Hofmobiliendepot und Schloss Niederweiden) begangen. Karl Vocelka ist hier übrigens als Kurator involviert.

Franz Joseph I.

Sisi

Gestern fand die Buchpräsentation statt und die Autoren gaben dabei Einblick in ihre Arbeitsweise ebenso wie in den Aufbau des Buches und die Probleme mit Quellenlage.

Michaela und Karl Vocelka

Michaela und Karl Vocelka

Das Historiker-Paar wollte den Menschen Franz Joseph in den Vordergrund stellen, weniger die politischen Aspekte und mehr den kulturgeschichtlichen Kontext. So entstand das Bild eines Mannes, das keine eindeutige Interpretation zulässt, sondern durch viele Brüche und Veränderungen im Laufe dieses langen Lebens gekennzeichnet ist. War seine Darstellung zu Lebzeiten durch die Zensur und bereits entstandene Klischees bestimmt, so setzte nach 1918 eine teils gnadenlose Abrechnung ein, die wiederum nicht der gesamten Persönlichkeit gerecht werden konnte. Spannend zu lesen, natürlich auch für Nichtfachleute geeignet!

Empfehlung: 4*

Michaela und Karl Vocelka

Michaela und Karl Vocelka

Michaela und Karl Vocelka, „Franz Joseph I: Kaiser von Österreich und König von Ungarn 1830-1916. Eine Biographie“, Verlag C.H.Beck 2015

Bis Sonntag, 22.11.2015, gibt es noch die Ö1-Sendung „Café Sonntag. Haus und Hof – Zu Gast bei Eva Rossmann sind Michaela und Karl Vocelka“ nachzuhören: http://oe1.orf.at/programm/420422
http://oe1.orf.at/konsole?show=ondemand

http://www.chbeck.de/Vocelka-Vocelka-Franz-Joseph-I-/productview.aspx?product=14915353

http://www.schoenbrunn.at/besucherinfo/sonderausstellung-2016.html

https://de.wikipedia.org/wiki/Karl_Vocelka

Und schon wieder Ballett!!!

Diesmal wird es leider nur ein „Nachruf“ auf einen teils fulminanten Ballettabend in der Wiener Staatsoper, denn es dürfte am Dienstag die letzte Vorstellung zumindest dieser Aufführungsserie gewesen sein: THOSS | WHEELDON | ROBBINS. 3 Tanzstücke, sehr unterschiedlich in der Choreographie und der Musik.

Die Vier Jahreszeiten: Der Herbst © Wiener Staatsoper

Die Vier Jahreszeiten: Der Herbst © Wiener Staatsoper

Ich wollte hauptsächlich das 3. Stück, Verdis „Vier Jahreszeiten“, sehen. Es ist eigentlich ein Balletteinschub in der Oper „I vespri siciliani“, das aber selten in der Oper mitaufgeführt wird und auch als eigenständiges Ballett funktioniert. 2001 lieferte Vladimir Malakhov an der Staatsoper seine erste Choreographie ab, unter dem Titel „Verdi-Ballett: Ein Maskenball“, ein Zusammenschnitt von Musik des Komponisten, in der eben auch die „Vier Jahreszeiten“ untergebracht wurden. Besonders den „Sommer“ habe ich in wunderschöner Erinnerung. Die Choreographie, die jetzt in Wien gezeigt wurde, stammt vom großen amerikanischen Choreographen Jerome Robbins, 1979 für das New York City Ballett entworfen.

Die Vier Jahreszeiten: Der Frühling

Die Vier Jahreszeiten: Der Frühling

Die Vier Jahreszeiten: Der Sommer

Die Vier Jahreszeiten: Der Sommer

Die Vier Jahreszeiten: Der Herbst

Die Vier Jahreszeiten: Der Herbst

Die Vier Jahreszeiten: Der Winter

Die Vier Jahreszeiten: Der Winter

Die Vier Jahreszeiten

Bei dieser Musik und dem Tanz kommt gute Stimmung auf, es ist wirklich ein Feel good-Programm, humorvoll, klassisch und gefällt vermutlich einem großen Publikum. Einzig das kitschige Bühnenbild hätten sie sich sparen können.
„Blaubarts Geheimnis“ – Musik Philip Glass, Choreographie Stephan Thoss – ist nicht so leicht konsumierbar. Suggestive Töne und dazu ein genialer Tanz! Ich habe das Stück schon in der Volksoper gesehen und es hat auch beim zweiten Mal nichts von seiner düsteren Spannung eingebüßt.

Blaubarts Geheimnis © Wiener Staatsoper

Blaubarts Geheimnis © Wiener Staatsoper

Dagegen fällt der Mittelteil, „Fool’s Paradise“ von Christopher Wheeldon basierend auf der Musik von Joby Talbot, etwas ab. Schade, denn die hohe Qualität der Choreographie kommt in diesem Kontext nicht so zur Geltung, die es ihr gebührt.

Fool's Paradise © Wiener Staatsoper

Fool’s Paradise © Wiener Staatsoper

http://www.wiener-staatsoper.at/Content.Node/home/spielplan/Spielplandetail.php?eventid=963916132&month=11&year=2015

https://de.wikipedia.org/wiki/Sizilianische_Vesper

https://de.wikipedia.org/wiki/Jerome_Robbins

https://de.wikipedia.org/wiki/Philip_Glass

https://www.youtube.com/watch?v=oJM16Q_edQw

http://www.stephan-thoss.de/

https://en.wikipedia.org/wiki/Christopher_Wheeldon

https://de.wikipedia.org/wiki/Joby_Talbot

Ein Bombenspektakel mit Agent 007 – Der neue James Bond „Spectre“

Die immense Werbemaschinerie läuft schon seit einiger Zeit auf Hochtouren, um den neuen James Bond-Film „Spectre“ anzukündigen, ergänzt durch zahlreiche Sujets der Firmen Omega, Aston Martin, Heineken, Rollkragenpullover von N. Peal und einiges habe ich sicher vergessen. Ein großer Teil der Produktionskosten in der Höhe von kolportierten 300 Millionen US-Dollar musste durch Product Placement wieder hereingeholt werden …

James Bond

Es ist dennoch faszinierend, dass es wenige Filme schaffen, die Kinosäle so zu füllen, und das mit einem Publikum vom Teenager- bis zum fortgeschrittenen Seniorenalter.

Ich bin ja kein Fan von Daniel Craig als Agent 007, er gefällt mir als Typ dafür überhaupt nicht. Das hat allerdings meiner Meinung über „Skyfall“ keinen Abbruch getan – diesen Film fand ich ausnehmend gut. Daher auch große Erwartungen an „Spectre“, die nicht ganz erfüllt wurden.

Grandiose Actionszenen, vom Hubschrauberflug inklusive Kampf an Bord über Autoverfolgungsjagden bis zu Sprengungen – alles top gemacht und auch spannend inszeniert. Die Geschichte dazwischen ist hingegen etwas gehaltlos, hier hatte „Skyfall“ wesentlich mehr Tiefgang.

James Bond

Trotzdem ist es Regisseur Sam Mendes zum zweiten Mal gelungen, James Bond ins 21. Jahrhundert zu retten, auch mit der Neubesetzung und Neuinterpretation der Figuren Miss Moneypenny, M und Q.

Leider kommt der Titelsong von Sam Smith „Writing’s on the Wall“ nicht an Adeles „This is the end“ heran, mit vielen der alten Titelsongs lässt er sich schon gar nicht vergleichen.

ACHTUNG SPOILER!!!
Was es für den nächsten Film zu bedeuten hat, dass sich James Bond am Ende für eine Frau und gegen den Dienst entscheidet, werden wir erst in einigen Jahren erfahren.

https://de.wikipedia.org/wiki/James_Bond_007:_Spectre

http://www.autobild.de/artikel/james-bond-spectre-die-autos-von-007-5484735.html

http://www.theguardian.com/media-network/2015/oct/22/spectre-james-bond-007-brands-marketing-sony-heineken-belvedere