Die Geschichte der kleine Zitha (benannt nach der „bösen Königin“) rührte mich zu Tränen. Ein Wechselbalg, also ein von bösen Geistern oder dem Teufel untergeschobenes Kind, viel Aberglauben und Zauberei, das harte Leben einer Magd in den Kärntner Bergen – das alles wird in dieser Volkstheaterinszenierung mit wenigen, aber sehr effektvollen Mitteln dargestellt.
Nach einem Buch von Christine Lavant stammt die Bühnenfassung von Maja Haderlap, Regie führte Nikolaus Habjan. Ein Team von 2 Schauspielerinnen, 2 Schauspielern und einigen Puppen genügt, um die traurigen Ereignisse rund um die Magd Wrga und ihr uneheliches, zurückgebliebenes Kind zu erzählen. Die Puppen werden dabei so liebevoll geführt, dass man meint, echte Kinder vor sich zu haben. Am Ende hat das Wechselbälgchen zwar eine heldenhafte Tat vollbracht, aber um welchen Preis …
Christine Lavant hat in diese Erzählung wohl viel eigene Erfahrungen einfließen lassen, wie ihre Kindheit in unvorstellbar armen Verhältnissen, aber auch vom Umgang mit behinderten Kindern.
Es ist keine leichte Kost, allerdings so berührend vom jungen Ensemble dargestellt, dass ich das Stück unbedingt empfehlen kann.
In den nächsten Wochen noch als Volkstheater in den Außenbezirken, soll „Das Wechselbälgchen“ ab Mitte Februar ins Haupthaus übersiedeln.
Das Buch wurde im Wallstein Verlag herausgebracht und ist sicher eine interessante Ergänzung zum Theaterstück, v.a. um die ganz eigene Sprache von Christine Lavant zu erleben.
Empfehlung: 4*
http://www.volkstheater.at/stueck/das-wechselbaelgchen/
http://www.wallstein-verlag.de/autoren/christine-lavant.html
https://de.wikipedia.org/wiki/Christine_Lavant