Vielleicht bin ich zu blöd, um dieses „Theaterstück“ zu verstehen, doch tröstlich ist, dass es fast allen, mit denen ich gesprochen habe, auch so ergangen ist. Ratlose Gesichter in der Pause, leere Plätze nach der Pause – durchaus theateraffine Menschen wussten mit der Uraufführung von Peter Handkes „Die Unschuldigen, ich und die Unbekannte am Rand der Landstraße“ im Wiener Burgtheater nichts anzufangen. Genauso sperrig wie der Titel ist der ganze Abend, immerhin 3 Stunden lang.
Handke und Claus Peymann als Regisseur sind ein Dreamteam seit nunmehr 50 Jahren, doch hier ist der Traum für mich ausgeträumt. Das liegt eindeutig am Text, bei dem man sich dauernd fragt, was das jetzt eigentlich bedeuten soll. Poetik, Träumereien, Puck, Caliban, Godot – vielleicht eignet er sich mehr zum Lesen als zum Aufführen. Die Regie holt hier sowieso ein Maximum heraus und die Schauspieler und Schauspielerinnen sind großartig: Christopher Nell, den Peymann aus Berlin mitgebracht hat, Martin Schwab, aber auch Maria Happel und Regina Fritsch.
Die Hauptrolle spielt für mich aber die Landstraße im wirklich schönen Bühnenbild von Karl-Ernst Herrmann.
Die Zeit kann man sich übrigens damit vertreiben, die vielen Zitate und Anspielungen zu erkennen, die Handke in den Text gestreut hat …
Empfehlung: 1* – trotz großteils guter bis sehr guter Kritiken in diversen Medien
http://www.burgtheater.at/Content.Node2/home/spielplan/event_detailansicht.at.php?eventid=965170594
https://de.wikipedia.org/wiki/Peter_Handke