Gerade bei dem Stück „Bei Einbruch der Dunkelheit“ von Peter Turrini wäre es sinnvoll, sich vor dem Theaterbesuch mit den Hintergrundinformationen vertraut zu machen – Turrinis Aufenthalt in Maria Saal beim Mäzenatenpaar Lampersberg, sein Zusammentreffen mit den jungen Autoren Bernhard und Artmann und anderen Künstlern, seine Probleme mit der Kärntner Dorfgemeinschaft, zu der er sich nie zugehörig fühlte.
Der Autor selbst sagt über sein Drama: „Dies ist mein erstes Stück, in dem alle Zerstörung, alle Abgründe der Menschen als Konversation, als Unterhaltung ausgetragen werden.“ Diesen Satz finde ich wichtig, denn bei der Inszenierung im Burgtheater von Christian Stückl frage ich mich, ob auf die Wirkung dieser Worte alleine nicht vertraut werden kann und stattdessen alles Mögliche an Brimborium die Bühne verstellt und für Aktionen genutzt wird: ein Sarg, ein Topf mit Blut, große schwarze Engelsflügeln …
Dadurch rutscht das Ganze in den Klamauk ab und richtig: die Worte werden nur mehr teilweise wahrgenommen, wo doch gerade die „Gräfin“ die Konversation unbedingt am Laufen halten will. Barbara Petritsch in dieser Rolle, Markus Meyer als ihr sich seltsam gebärdender Schwiegersohn sowie die Tochter Dorothee Hartinger, die auf den Tod der Mutter und das Geld wartet, sind die herausragenden Darsteller des Abends.
Empfehlung: 1*