Lange Schlangen vor den Kassen, überfüllte Ausstellungsräume, durchgeschleuste Touristengruppen – oft sieht es so in der Albertina aus. Schön für das Museum, schön für die Stadt Wien, aber schlecht für interessierte Besucher. Deshalb: Am Mittwochabend hat man die Säle fast für sich alleine, es gibt keine Drängerei bei den Bildern und geöffnet ist bis 21 Uhr!
Letzten Mittwoch zog es mich in die Ausstellung „Von der Schönheit der Natur. Die Kammermaler Erzherzog Johanns“, bevor sie Ende Mai geschlossen wird.
Der Schwerpunkt liegt bei den drei bekannten Kammermalern Erzherzog Johanns (1782-1859), Jakob Gauermann, Matthäus Loder und Thomas Ender. Im Auftrag des Habsburgers, Bruder von Kaiser Franz II., fertigten sie detailgetreue Werke an, der Bogen spannt sich über einen Zeitraum von fast 50 Jahren.. Vielfältig sind die Themen: Neben Landschaftsdarstellungen (hier v.a. Steiermark, Salzburg und Tirol), Trachtenbildern und Industrieanlagen finden sich auch Ereignisse aus Erzherzog Johanns Leben, v.a. natürlich die Liebesgeschichte mit der Ausseer Postmeisterstochter Anna Plochl.
Eine kritische Sicht auf die Dinge ist hier trotz Johanns Fortschrittsglauben und -taten nicht zu erwarten, dafür idealisierte alpine Landschaften und biedermeierliche Szenen der bäuerlichen Welt in hoher Qualität. Viele der Bilder sind selten bis gar nicht zu sehen, da sich die Sammlung noch immer komplett im Besitz der Nachfahren des Erzherzogs befindet.
Bis 31.05.2015.
Empfehlung: 3*
http://de.wikipedia.org/wiki/Jakob_Gauermann