Gleich vorweg: Mir hat sich das Stück nicht auf den ersten Blick erschlossen, einiges wird erst nach Beschäftigung mit dem Autor und dem Text klarer. Und dieser Text ist ein sehr künstlicher, oft in Versen, oft abgehackt. Und doch sehr schön zum Zuhören, da die Sprache mich wirklich beeindruckt hat.
Der Geschichte liegt eine wahre Begebenheit zugrunde: die Vernaderung eines jungen Deserteurs kurz vor Ende des 2. Weltkrieges, irgendwo auf dem Land, seine Hinrichtung und der danach stattfindende Prozess plus Verurteilung der Denunziantin. Dieses Geschehen wirkt bis in die nächste und übernächste Generation weiter …
Elisabeth Orth, Christiane von Poelnitz und Stefanie Reinsperger spielen fulminant die 3 Generationen, dazu kommen die 4 Schwestern als eine Art Chor (allerdings wird abwechselnd gesprochen) und damit ist, wie in „Die lächerliche Finsternis“ die reine Frauenbesetzung vollzählig. Stefanie Reinsperger hat übrigens dort eine noch tollere Leistung hingelegt.
Und so sagt sie als „Junge“ diese Worte, die ich als Stadtmensch gerne höre 🙂 :
„weil Mutti in der Stadt da wird das Haar nicht fett da schaut man von Natur aus immer prächtig aus“
http://www.burgtheater.at/Content.Node2/home/spielplan/event_detailansicht.at.php?eventid=963619018
Bewertung: 3*
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